Leistungen
Gastroskopie
Die Gastroskopie – oder genauer gesagt die Ösophago-Gastro-Duodenoskopie – ist eine endoskopische Untersuchung des oberen Verdauungstraktes, allgemeinhin als Magenspiegelung bezeichnet. Hierbei wird ein circa 10mm durchmessendes flexibles Endoskop durch Mund, Speiseröhre und Magen bis zum Zwölffingerdarm vorgeschoben. Dabei können Fotos und Videos von Strukturen im eingesehenen Bereich aufgenommen sowie Gewebeproben zur mikroskopischen Aufarbeitung entnommen werden. Indikationen für eine Gastroskopie können sein Sodbrennen, Bauchschmerzen, Blutarmut, anhaltende Übelkeit oder Durchfälle, ungewollter Gewichtsverlust und verschiedene andere Symptome.
Diese Untersuchung kann problemlos ohne jegliche Sedierung (= „Schlafspritze“) erfolgen. Auf Wunsch kann jedoch auch über einen venösen Zugang Propofol zur Sedierung verabreicht werden. Dann verschlafen Sie zwar die Untersuchung, können aber im Umkehrschluss am Tage der Untersuchung weder arbeiten noch Auto fahren oder sonstige potenziell gefährliche Tätigkeiten ausüben. Eine organisierte Abholung aus der Praxis ist dann zwingend erforderlich. Die Terminvereinbarung erfolgt ausschließlich persönlich in der Praxis und vorrangig für Patient*innen unseres Einzugsgebietes.
Koloskopie
Bei der Darmspiegelung (Koloskopie) wird der untere Verdauungstrakt zwischen dem terminalen Ileum (letzter Teil des Dünndarms) und dem Analkanal untersucht. Analog zur Magenspiegelung wird auch hier ein circa fingerdickes Endoskop durch den After eingeführt und vorgeschoben. Dies gelingt natürlich nur nach gründlicher Vorbereitung des Darmes, um eine möglichst gute Beurteilbarkeit zu gewährleisten. Die Untersuchung ist indiziert bei Bauchschmerzen, unklarer Blutarmut (=Anämie), ungewollter Gewichtsabnahme sowie zur Abklärung anhaltender Durchfälle oder rektalen Blutungen. Bei dieser Untersuchungstechnik kommt regelhaft eine Schlafspritze (Sedierung) zum Einsatz, um ihnen Unannehmlichkeiten und Schmerzen im Rahmen der Untersuchung zu ersparen.
Eine besondere Stellung nimmt die so genannte Vorsorge-Koloskopie ein. Dies ist eine von allen Krankenkassen Deutschlands angebotene Vorsorge-Untersuchung für Männer ab dem 50. und Frauen ab dem 55. Lebensjahr zur Detektion und Entfernung potentieller Darmkrebs-Vorstufen (Polypen). Der Vorteil dabei ist, dass man Gewebeveränderungen nicht nur entdecken, sondern im Rahmen der gleichen Untersuchung auch entfernen kann. Nach Beschaffenheit, Größe und Anzahl der entfernten Polypen resultiert dann ein empfohlenes Kontrollintervall bis zur nächsten Darmspieglung, um die Möglichkeit der Erkrankung an einem Darmkrebs bestmöglich zu eliminieren.
Weltweit erkranken jedes Jahr 1,4 Millionen Menschen neu an Darmkrebs, allein in Deutschland sind es ca. 70.000! Der Darmkrebs entwickelt sich dabei fast immer aus Polypen (Adenom-Karzinom-Sequenz). Diese gilt es mittels Darmspiegelung aufzufinden und zu entfernen, bevor sie zum Krebs entarten. Prinzipiell kann jeder Mensch an einem Darmkrebs erkranken, es gibt jedoch besonders gefährdete Menschen (abhängig von familiärer Krebsbelastung, Ernährungsgewohnheiten, Nikotingenuß, Übergewicht, Begleiterkrankungen, etc).
Sonografie
Die Sonographie ist eine Möglichkeit, innere Organe mithilfe von Ultraschall zu untersuchen. Diese Technik eignet sich vor allem alle für parenchymatösen („festen“) Organe des Bauchraums. Es können gute optische Eindrücke gewonnen werden von Bauchspeicheldrüse Leber ,Gallenblase, Nieren und Milz. Auch die Bauchgefäße können hinsichtlich von Veränderungen (Engstellen, Verkalkungen, Aussackungen) gut beurteilt werden.
Außer den oben genannten Organen können auch Harnblase Prostata Gebärmutter sowie krankhaft vergrößerte Lymphknoten dargestellt werden.
Größen – oder Strukturveränderungen an den Gefäßen oder Organen des Bauchraums können darauf hinweisen, ob eine Erkrankung vorliegt. Die abdominellen Hohlorgane (Magen, Dünndarm, Dickdarm) eignen sich weniger für dieses Verfahren, hier ist die Endoskopie die geeignetere Untersuchungstechnik.
Die Sonographie kommt ohne jegliche Strahlenschäden aus und ist nicht schmerzhaft. Zur Untersuchung sollten Sie idealerweise nüchtern erscheinen, um eine optimale Beurteilbarkeit zu ermöglichen.
Labor
Normalerweise können keine Bakterien in der aggressiven Säure des Magens überleben. Davon ausgenommen ist Helicobacter pylori, für dessen Entdeckung 2005 der Nobelpreis für Medizin 2 australischen Forschern verliehen wurde.
Bei einer nachgewiesenen Helicobacter-pylori-Infektion des Magens besteht Handlungsbedarf: Eine antibiotische Kombinationstherapie über 7-14Tage ist notwendig. Diese sogenannte „Eradikation“ gelingt aufgrund verschiedener Resistenzen nicht immer auf Anhieb. Um den Eradikationserfolg zu prüfen, bieten wie den Test auf Helicobacter-pylori- Antigen im Stuhl an (= unkomplizierte Stuhlabgabe in Proberöhrchen). Der ehemals etablierte 13C-Atemtest kommt in unser Praxis nicht mehr zum Einsatz.
Daneben ist nach ärztlicher Festlegung auch mittels Blutabnahme die Bestimmung alles wesentlicher Blutwerte möglich.
CED Sprechstunde
Das Team der Praxis legt großen Wert auf die Betreuung von Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Neben den langjährig etablierten Immunsuppressiva werden in unserer Praxis auch die moderneren biologischen Therapien („biologicals“/Antikörpertherapien) durchgeführt.
Eine gute individualisierte therapeutische Einstellung kann Darmoperationen hinauszögern oder sogar ganz vermeiden. Hierzu wird die entsprechende Beratung, Behandlung und Therapieüberwachung innerhalb der Praxis gewährleistet. Schwere Verlaufsformen oder Patienten mit Therapieresistenzen werden regelhaft Spezialisten im Zentrum vorgestellt, um das weitere Vorgehen gemeinsam abzustimmen.